In Österreich enden die Semesterferien. In Niederösterreich und Wien haben sie am 6. Februar begonnen und heute enden sie in Oberösterreich und der Steiermark. Viele Familien haben diese Woche zum Skifahren genutzt, andere waren in einer Therme oder sind in den Süden gefahren.
Mir ist aufgefallen, dass manchmal die Begriffe Urlaub und Reise synonym verwendet werden. Sie sind es jedoch nicht. Gemäß Duden ist ein Urlaub eine „(in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jemand [zum Zwecke der Erholung] erhält“. Eine Reise ist „[der Erreichung eines bestimmten Ziels dienende] Fortbewegung über eine größere Entfernung“.
Somit dient Urlaub der Erholung für Angestellte und bei einer Reise geht es von A nach B. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich zu erholen – dafür ist kein Ortswechsel erforderlich. Ebenso gibt es viele unterschiedliche Gründe zu verreisen und Erholung ist eine von vielen.
Als Autorin brauche ich keinen Urlaub vom Schreiben. Warum auch? Schreiben ist für mich keine Tätigkeit, sondern ein Lebensstil. Die Vorstellung, Urlaub vom Schreiben machen zu wollen, versetzt mich eher in Panik und Schrecken. Ich hätte das Gefühl, auf einen wichtigen Teil meines Lebens verzichten zu müssen. Es wäre für mich nicht im Geringsten erholsam, sondern eine Strafe.
Reisen finde ich hingegen sehr inspirierend. Hier reicht mir oft schon eine Fahrt nach Wien, wo es vieles zu erleben und zu entdecken gibt. Ich wünsche mir oft, es gäbe eine große „Stopp“-Taste oder zumindest eine, um alles viel langsamer im Zeitlupentempo ablaufen lassen zu können, um die Fülle an Gedanken auf einer Reise verarbeiten zu können.
Viele bekannten Autoren haben sich auf Reisen inspirieren lassen. Johann Wolfgang von Goethe verewigte seine Eindrücke und schrieb die „Italienische Reise“. Ernest Hemingway war als Reporter und Kriegsberichterstatter unterwegs und lebte unter anderem in Paris, in Key West und in Kuba.
Meine Reisen haben mich unter anderem auf die Spuren von Thomas Mann in Lübeck, Charles Dickens in London, George Sand in Valldemossa und Ernest Hemingway in Key West geführt. Es ist sehr interessant für mich, Orte zu besuchen, wo bekannte Schriftsteller:innen geboren wurden oder zeitweise gelebt haben. Ich versuche mir vorzustellen, wo sie sich aufgehalten haben könnten. Wo entstanden ihre Ideen? Wo haben sie gearbeitet und an ihren berühmten Werken geschrieben?
Im Gegensatz dazu steht ein Leben ohne jegliche Erfüllung. Wer keinen Sinn erkennen kann muss sich fortwährend vom inneren Schmerz (über dieses unbewusst als sinnlos empfundene Leben) ablenken. Solche Ablenkungen können gesellschaftlich akzeptiert sein wie jedes Wochenende von morgens bis abends Filme oder Serien zu schauen oder fortwährend von einem zum nächsten Urlaub zu träumen. Kaufräusche, Alkohol- oder Drogenexzesse sind die traurige Spitze dieses Eisbergs innerer Leere.
Diese Flucht aus der Unzufriedenheit ist immer nur eine Scheinlösung und die Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert, verpufft sofort danach wieder. Ein unerfülltes Leben bleibt auch weiterhin unerfüllt und verschwindet nicht einfach über Nacht. Es sind immer stärkere Reize notwendig, damit es (scheinbar) besser, schöner oder erträglicher wird. Die Lösung liegt selten in der kurzfristigen Änderung äußerer Umstände, sondern ganz woanders. Denn in den (vermeintlich als toll empfundenen) Urlaub nehmen wir stets immer uns selbst und unser Leben mit.
Eine Reise ist hingegen etwas völlig anderes. Wir begeben uns auf einen Weg, manchmal mit einem bekannten Ziel, manchmal mit einem unbekannten Ausgang. Diese Reise muss nicht immer äußerlich stattfinden. Es gibt auch innerliche Reisen, durch Mediation oder durch andere spirituelle Praktiken. Schreiben kann uns ebenfalls dabei unterstützen, eine innere Reise zu unternehmen. Selbstbeobachtung durch Schreiben ist eine hervorragende Möglichkeit, um unsere Gedanken, Gefühle oder Ideen besser kennenzulernen und Schritt für Schritt Aspekte in uns selbst zu entdecken, die uns bislang verborgen geblieben sind.
Reisen im Außen können uns ebenfalls als Anregung dienen, um uns und um andere besser zu verstehen. Sie können uns (künstlerisch) inspirieren. Wir können dabei neue Menschen, neue Sprachen, neue Kulturen, neue Gewohnheiten kennenlernen. Wir können neue Fähigkeiten erwerben oder neue Lebensweisen entdecken, sofern wir die Offenheit dafür mitbringen. Das, was wir dort sehen oder entdecken, muss nicht immer als für uns passen. Wir können es trotzdem als Bereicherung empfinden.
Letztlich ist es immer unsere subjektive Entscheidung, ob und wie wir unser Leben führen wollen. Ob wir durch einen Urlaub nach dem anderen flüchten müssen oder In Österreich enden die Semesterferien. In Niederösterreich und Wien haben sie am 6. Februar begonnen und heute enden sie in Oberösterreich und der Steiermark. Viele Familien haben diese Woche zum Skifahren genutzt, andere waren in einer Therme oder sind in den Süden gefahren.
Mir ist aufgefallen, dass manchmal die Begriffe Urlaub und Reise synonym verwendet werden. Sie sind es jedoch nicht. Gemäß Duden ist ein Urlaub eine „(in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jemand [zum Zwecke der Erholung] erhält“. Eine Reise ist „[der Erreichung eines bestimmten Ziels dienende] Fortbewegung über eine größere Entfernung“.
Somit dient Urlaub der Erholung für Angestellte und bei einer Reise geht es von A nach B. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich zu erholen – dafür ist kein Ortswechsel erforderlich. Ebenso gibt es viele unterschiedliche Gründe zu verreisen und Erholung ist eine von vielen.
Als Autorin brauche ich keinen Urlaub vom Schreiben. Warum auch? Schreiben ist für mich keine Tätigkeit, sondern ein Lebensstil ist. Die Vorstellung, Urlaub vom Schreiben machen zu wollen, erfüllt mich eher mit Panik und Schrecken. Ich hätte das Gefühl, auf einen wichtigen Teil meines Lebens verzichten zu müssen. Es wäre für mich nicht im Geringsten erholsam, sondern eine Strafe.
Reisen finde ich hingegen sehr inspirierend. Hier reicht mir oft schon eine Fahrt nach Wien, wo es vieles zu erleben und zu entdecken gibt. Ich wünsche mir oft, es gäbe eine große „Stopp“-Taste oder zumindest eine, um alles viel langsamer im Zeitlupentempo ablaufen lassen zu können, um die Fülle an Gedanken auf einer Reise verarbeiten zu können.
Viele bekannten Autoren haben sich auf Reisen inspirieren lassen. Johann Wolfgang von Goethe verewigte seine Eindrücke und schrieb die „Italienische Reise“. Ernest Hemingway war als Reporter und Kriegsberichterstatter unterwegs und lebte unter anderem in Paris, in Key West und in Kuba.
Meine Reisen haben mich unter anderem auf die Spuren von Thomas Mann in Lübeck, Charles Dickens in London, George Sand in Valldemossa und Ernest Hemingway in Key West geführt. Es ist sehr interessant für mich, Orte zu besuchen, wo bekannte Schriftsteller:innen geboren wurden oder zeitweise gelebt haben. Ich versuche mir vorzustellen, wo sie sich aufgehalten haben könnten. Wo entstanden ihre Ideen? Wo haben sie gearbeitet und an ihren berühmten Werken geschrieben?
Im Gegensatz dazu steht für mich ein Leben abseits der persönlichen Erfüllung. Die Trauer darüber ist so groß, dass viele Menschen jede sich bietende Gelegenheit dazu benutzen müssen, um den Schmerz über dieses (unbewusst als sinnlos empfundene) Leben betäuben zu müssen: vom Kaufrausch wie das Leben von einem Urlaub zum nächsten ebenso wie Alkohol- und Drogenexzesse.
Bekanntlich ist die Flucht aus dem als grauenhaft empfundenen Leben immer nur eine Scheinlösung. Ein unerfülltes Leben geht nicht über Nacht weg. Die Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert, bleibt jedes Mal unerfüllt. Das Gefühl der Sinnlosigkeit wird hinterher nicht schwächer, sondern stärker. Es sind immer stärkere Reize notwendig, damit es (scheinbar) besser, schöner oder erträglicher wird. Äußerlichkeiten sind niemals eine Ursache, diese liegt immer in uns selbst. Denn in den (vermeintlich als toll empfundenen) Urlaub nehmen wir stets immer uns und unser Leben mit.
Eine Reise ist etwas völlig anderes. Wir begeben uns auf einen Weg, manchmal mit einem bekannten Ziel, manchmal kann es völlig offen sein, wohin sie uns führt. Diese Reise muss nicht immer äußerlich stattfinden. Es gibt auch innere Reisen, durch Mediation oder durch andere spirituelle Praktiken. Schreiben kann uns ebenfalls dabei unterstützen, innere Reisen zu unternehmen. Selbstbeobachtung durch Schreiben könnte eine hervorragende Möglichkeit sein, um unsere Gedanken, Gefühle oder Ideen besser kennenzulernen.
Reisen an andere Orte können uns ebenfalls als Anregung dienen, um uns und um andere besser zu verstehen. Sie können uns (künstlerisch) inspirieren. Wir lernen neue Menschen, neue Sprachen, neue Kulturen, neue Gewohnheiten kennen. Wir erwerben neue Fähigkeiten oder entdecken neue Lebensweisen. Das muss nicht immer als für uns passen, kann für uns trotzdem eine Bereicherung sein. Alle neuen Erkenntnisse, die wir durch eine Reise gewinnen, könnten wir in einen Reisetagebuch für uns notieren.
Letztlich ist es immer unsere subjektive Entscheidung, ob wir ein sinnloses Leben führen, aus dem wir durch einen Urlaub nach dem anderen flüchten müssen oder ob wir ein sinnerfülltes Leben führen, das uns durch eine Reise neue Inspirationen bieten kann.
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