26.02.2023

Urlaub oder Reise?

In Österreich enden die Semesterferien. In Niederösterreich und Wien haben sie am 6. Februar begonnen und heute enden sie in Oberösterreich und der Steiermark. Viele Familien haben diese Woche zum Skifahren genutzt, andere waren in einer Therme oder sind in den Süden gefahren. 

Mir ist aufgefallen, dass manchmal die Begriffe Urlaub und Reise synonym verwendet werden. Sie sind es jedoch nicht. Gemäß Duden ist ein Urlaub eine „(in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jemand [zum Zwecke der Erholung] erhält“. Eine Reise ist „[der Erreichung eines bestimmten Ziels dienende] Fortbewegung über eine größere Entfernung“. 

Somit dient Urlaub der Erholung für Angestellte und bei einer Reise geht es von A nach B. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich zu erholen – dafür ist kein Ortswechsel erforderlich. Ebenso gibt es viele unterschiedliche Gründe zu verreisen und Erholung ist eine von vielen.

Als Autorin brauche ich keinen Urlaub vom Schreiben. Warum auch? Schreiben ist für mich keine Tätigkeit, sondern ein Lebensstil. Die Vorstellung, Urlaub vom Schreiben machen zu wollen, versetzt mich eher in Panik und Schrecken. Ich hätte das Gefühl, auf einen wichtigen Teil meines Lebens verzichten zu müssen. Es wäre für mich nicht im Geringsten erholsam, sondern eine Strafe. 

Reisen finde ich hingegen sehr inspirierend. Hier reicht mir oft schon eine Fahrt nach Wien, wo es vieles zu erleben und zu entdecken gibt. Ich wünsche mir oft, es gäbe eine große „Stopp“-Taste oder zumindest eine, um alles viel langsamer im Zeitlupentempo ablaufen lassen zu können, um die Fülle an Gedanken auf einer Reise verarbeiten zu können. 

Viele bekannten Autoren haben sich auf Reisen inspirieren lassen. Johann Wolfgang von Goethe verewigte seine Eindrücke und schrieb die „Italienische Reise“. Ernest Hemingway war als Reporter und Kriegsberichterstatter unterwegs und lebte unter anderem in Paris, in Key West und in Kuba. 

Meine Reisen haben mich unter anderem auf die Spuren von Thomas Mann in Lübeck, Charles Dickens in London, George Sand in Valldemossa und Ernest Hemingway in Key West geführt. Es ist sehr interessant für mich, Orte zu besuchen, wo bekannte Schriftsteller:innen geboren wurden oder zeitweise gelebt haben. Ich versuche mir vorzustellen, wo sie sich aufgehalten haben könnten. Wo entstanden ihre Ideen? Wo haben sie gearbeitet und an ihren berühmten Werken geschrieben? 

Im Gegensatz dazu steht ein Leben ohne jegliche Erfüllung. Wer keinen Sinn erkennen kann muss sich fortwährend vom inneren Schmerz (über dieses unbewusst als sinnlos empfundene Leben) ablenken. Solche Ablenkungen können gesellschaftlich akzeptiert sein wie jedes Wochenende von morgens bis abends Filme oder Serien zu schauen oder fortwährend von einem zum nächsten Urlaub zu träumen. Kaufräusche, Alkohol- oder Drogenexzesse sind die traurige Spitze dieses Eisbergs innerer Leere. 

Diese Flucht aus der Unzufriedenheit ist immer nur eine Scheinlösung und die Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert, verpufft sofort danach wieder. Ein unerfülltes Leben bleibt auch weiterhin unerfüllt und verschwindet nicht einfach über Nacht. Es sind immer stärkere Reize notwendig, damit es (scheinbar) besser, schöner oder erträglicher wird. Die Lösung liegt selten in der kurzfristigen Änderung äußerer Umstände, sondern ganz woanders. Denn in den (vermeintlich als toll empfundenen) Urlaub nehmen wir stets immer uns selbst und unser Leben mit. 

Eine Reise ist hingegen etwas völlig anderes. Wir begeben uns auf einen Weg, manchmal mit einem bekannten Ziel, manchmal mit einem unbekannten Ausgang. Diese Reise muss nicht immer äußerlich stattfinden. Es gibt auch innerliche Reisen, durch Mediation oder durch andere spirituelle Praktiken. Schreiben kann uns ebenfalls dabei unterstützen, eine innere Reise zu unternehmen. Selbstbeobachtung durch Schreiben ist eine hervorragende Möglichkeit, um unsere Gedanken, Gefühle oder Ideen besser kennenzulernen und Schritt für Schritt Aspekte in uns selbst zu entdecken, die uns bislang verborgen geblieben sind. 

Reisen im Außen können uns ebenfalls als Anregung dienen, um uns und um andere besser zu verstehen. Sie können uns (künstlerisch) inspirieren. Wir können dabei neue Menschen, neue Sprachen, neue Kulturen, neue Gewohnheiten kennenlernen. Wir können neue Fähigkeiten erwerben oder neue Lebensweisen entdecken, sofern wir die Offenheit dafür mitbringen. Das, was wir dort sehen oder entdecken, muss nicht immer als für uns passen. Wir können es trotzdem als Bereicherung empfinden. 

Letztlich ist es immer unsere subjektive Entscheidung, ob und wie wir unser Leben führen wollen. Ob wir durch einen Urlaub nach dem anderen flüchten müssen oder In Österreich enden die Semesterferien. In Niederösterreich und Wien haben sie am 6. Februar begonnen und heute enden sie in Oberösterreich und der Steiermark. Viele Familien haben diese Woche zum Skifahren genutzt, andere waren in einer Therme oder sind in den Süden gefahren. 

Mir ist aufgefallen, dass manchmal die Begriffe Urlaub und Reise synonym verwendet werden. Sie sind es jedoch nicht. Gemäß Duden ist ein Urlaub eine „(in Betrieben, Behörden, beim Militär nach Arbeitstagen gezählte) dienst-, arbeitsfreie Zeit, die jemand [zum Zwecke der Erholung] erhält“. Eine Reise ist „[der Erreichung eines bestimmten Ziels dienende] Fortbewegung über eine größere Entfernung“. 

Somit dient Urlaub der Erholung für Angestellte und bei einer Reise geht es von A nach B. Es gibt viele Möglichkeiten, um sich zu erholen – dafür ist kein Ortswechsel erforderlich. Ebenso gibt es viele unterschiedliche Gründe zu verreisen und Erholung ist eine von vielen.

Als Autorin brauche ich keinen Urlaub vom Schreiben. Warum auch? Schreiben ist für mich keine Tätigkeit, sondern ein Lebensstil ist. Die Vorstellung, Urlaub vom Schreiben machen zu wollen, erfüllt mich eher mit Panik und Schrecken. Ich hätte das Gefühl, auf einen wichtigen Teil meines Lebens verzichten zu müssen. Es wäre für mich nicht im Geringsten erholsam, sondern eine Strafe. 

Reisen finde ich hingegen sehr inspirierend. Hier reicht mir oft schon eine Fahrt nach Wien, wo es vieles zu erleben und zu entdecken gibt. Ich wünsche mir oft, es gäbe eine große „Stopp“-Taste oder zumindest eine, um alles viel langsamer im Zeitlupentempo ablaufen lassen zu können, um die Fülle an Gedanken auf einer Reise verarbeiten zu können. 

Viele bekannten Autoren haben sich auf Reisen inspirieren lassen. Johann Wolfgang von Goethe verewigte seine Eindrücke und schrieb die „Italienische Reise“. Ernest Hemingway war als Reporter und Kriegsberichterstatter unterwegs und lebte unter anderem in Paris, in Key West und in Kuba. 

Meine Reisen haben mich unter anderem auf die Spuren von Thomas Mann in Lübeck, Charles Dickens in London, George Sand in Valldemossa und Ernest Hemingway in Key West geführt. Es ist sehr interessant für mich, Orte zu besuchen, wo bekannte Schriftsteller:innen geboren wurden oder zeitweise gelebt haben. Ich versuche mir vorzustellen, wo sie sich aufgehalten haben könnten. Wo entstanden ihre Ideen? Wo haben sie gearbeitet und an ihren berühmten Werken geschrieben? 

Im Gegensatz dazu steht für mich ein Leben abseits der persönlichen Erfüllung. Die Trauer darüber ist so groß, dass viele Menschen jede sich bietende Gelegenheit dazu benutzen müssen, um den Schmerz über dieses (unbewusst als sinnlos empfundene) Leben betäuben zu müssen: vom Kaufrausch wie das Leben von einem Urlaub zum nächsten ebenso wie Alkohol- und Drogenexzesse. 

Bekanntlich ist die Flucht aus dem als grauenhaft empfundenen Leben immer nur eine Scheinlösung. Ein unerfülltes Leben geht nicht über Nacht weg. Die Hoffnung, dass sich dadurch etwas ändert, bleibt jedes Mal unerfüllt. Das Gefühl der Sinnlosigkeit wird hinterher nicht schwächer, sondern stärker. Es sind immer stärkere Reize notwendig, damit es (scheinbar) besser, schöner oder erträglicher wird.  Äußerlichkeiten sind niemals eine Ursache, diese liegt immer in uns selbst. Denn in den (vermeintlich als toll empfundenen) Urlaub nehmen wir stets immer uns und unser Leben mit. 

Eine Reise ist etwas völlig anderes. Wir begeben uns auf einen Weg, manchmal mit einem bekannten Ziel, manchmal kann es völlig offen sein, wohin sie uns führt. Diese Reise muss nicht immer äußerlich stattfinden. Es gibt auch innere Reisen, durch Mediation oder durch andere spirituelle Praktiken. Schreiben kann uns ebenfalls dabei unterstützen, innere Reisen zu unternehmen. Selbstbeobachtung durch Schreiben könnte eine hervorragende Möglichkeit sein, um unsere Gedanken, Gefühle oder Ideen besser kennenzulernen. 

Reisen an andere Orte können uns ebenfalls als Anregung dienen, um uns und um andere besser zu verstehen. Sie können uns (künstlerisch) inspirieren. Wir lernen neue Menschen, neue Sprachen, neue Kulturen, neue Gewohnheiten kennen. Wir erwerben neue Fähigkeiten oder entdecken neue Lebensweisen. Das muss nicht immer als für uns passen, kann für uns trotzdem eine Bereicherung sein. Alle neuen Erkenntnisse, die wir durch eine Reise gewinnen, könnten wir in einen Reisetagebuch für uns notieren. 

Letztlich ist es immer unsere subjektive Entscheidung, ob wir ein sinnloses Leben führen, aus dem wir durch einen Urlaub nach dem anderen flüchten müssen oder ob wir ein sinnerfülltes Leben führen, das uns durch eine Reise neue Inspirationen bieten kann.

04.02.2023

Wie schreibt man einen Liebesbrief?

Bald ist Valentinstag. Ob Du frisch verliebt oder in einer langjährigen Beziehung bist – Dein Partner oder Deine Partnerin freut sich garantiert über einen Liebesbrief von Dir. Zu einem besonderen Anlass überlegen wir uns üblicherweise auch ein persönliches Geschenk. Küsse und Herzen via Social Media zu versenden oder Blumen und Parfum zu kaufen ist einfach, doch heute nicht Besonderes. 

Falls Dein/e Partner/in den Valentinstag dumm findet und die Ansicht vertritt, dass der Tag nur aus kommerziellen Gründe stattfindet, kannst Du ihm oder ihr zu einem anderen Anlass wie seinem/ihrem Geburtstag oder zu Eurem Jahres- oder Hochzeitstag einen handgeschriebenen Liebesbrief überreichen.

Doch wie schreibst Du einen Liebesbrief? Vor allem einen, den der Partner oder die Partnerin mag? Ähnlich wie bei der Auswahl eines Präsents geht es dabei nicht um Deine Vorstellungen, sondern natürlich um die Wünsche und Bedürfnisse des oder der Beschenkten. 

Selbst wenn Du schon seit Jahren Bett und Tisch mit ihm oder ihr teilst, empfehle ich Dir, als ersten Schritt eine schriftliche Kurzzusammenfassung über ihn oder über sie zu machen. Inspiration entsteht oft erst während des Schreibens und nicht, wenn Du die ewig gleichen Gedanken im Kopf wiederholst. In dem Moment, wo Du durch das Aufschreiben Dein Arbeitsgedächtnis entlastest, kann Dein Gehirn neue Impulse entwickeln. 

Notiere Dir schriftlich: Was weißt Du bereits über ihn oder sie? Welchen Charakter bzw. welche Persönlichkeit hat er oder sie? Welchen Kleidungsstil bevorzugt er/sie? Welche Hobbys und Interessen hat er/sie? Welche Farben mag er/sie? Welche Musik hört er/sie gerne? Geht es ihm/ihr bei der Musik vor allem um den Klang, um die Texte oder um beides? Welche Bücher/Filme/Serien mag er/sie? Was gefällt ihm/ihr daran? 

Notiere Dir diese Informationen in einer Checkliste, die dann in etwa wie folgt aussehen könnte:
  • Introvertiert, herzlich, fürsorglich, gelegentlich ein wenig chaotisch
  • Trägt gerne Jeans, T-Shirt und Sneakers
  • Bei besonderen Anlässen auch eleganter
  • Gesellschaftsspiele mit Freunden, kocht gerne italienisch
  • Blautöne
  • Hört gerne Rockmusik, Sound und Text
  • Breaking Bad, Marvel-Filme
  • Spezialeffekte, Sieg der Gerechtigkeit
Ich habe mich bemüht, diese Beschreibung möglichst geschlechtsneutral zu halten. Bei der Persönlichkeit habe ich mich am OCEAN/5-Faktoren-/Big Five-Modell orientiert, das ich in meiner Podcast-Episode über Persönlichkeitsmerkmale vorstelle. Du kannst es natürlich noch ausführlicher gestalten, weil Du vermutlich Deinen Partner oder Deine Partnerin sehr gut kennen wirst. 

Diese Informationen kannst Du jetzt dazu nutzen, um für ihn oder sie das passende Briefpapier für den Liebesbrief auszuwählen. In unserem Beispiel wäre (hell-)blaues Briefpapier samt dazu passendem Kuvert sowie ein blauer Stift passend. Helleres Blau für das Papier deshalb, weil man blauen Stift auf mittel- oder dunkelblauem Papier kaum lesen kann.

Du kannst Dir das alles zwar online kaufen. Schlauer ist es, Dir das Papier und den Stift in einem gut sortierten Papierwarenladen zu kaufen, vor allem wenn Du selten Briefe schreibst. Bilder können täuschen und bei einem Liebesbrief ist das Erlebnis, das Papier zu fühlen und den Brief zu öffnen, etwas ganz Besonderes. Außerdem sieht Deine Handschrift immer anders aus, je nachdem welchen Stift oder welches Papier Du verwendest.

Im Papierfachgeschäft hast Du zusätzlich die Möglichkeit, Dich von einem Experten oder von einer Expertin beraten zu lassen. Normalerweise ist es dort gestattet, das Papier (mit sauberen Händen) anzufassen und die Stifte oder Füllfederhalter auf einem Schmierpapier ausprobieren. Dicke und Material des Schreibgeräts sollten sowohl zu Dir und Deinem Schriftbild passen, als auch den Geschmack Deines Partners oder Deiner Partnerin treffen. 

Für einen Liebesbrief solltest Du Dir echtes Briefpapier und kein 08/15-Kopierpapier kaufen. Briefpapier ist zumeist vom Seitenformat kleiner und von der Papierstärke dicker als Kopierpapier. Es sieht dadurch gleich viel persönlicher und hochwertiger aus. Das kleinere Papierformat ist für einen Brief besser geeignet als A4-Kopierpapier, vor allem wenn Du eher weniger Text schreiben willst. Obendrein bieten viele Hersteller zum Briefpapier passende Kuverts an. 

Briefpapier gibt es stückweise oder in einem Set (mehrere Blätter und Kuverts). Regelmäßige Briefschreiber/innen könnten sich persönliches Briefpapier mit dem eigenen Vor- und Nachnamen oder dem Kürzel (Anfangsbuchstaben des Vor- und Nachnamens) anfertigen lassen. Privates Briefpapier sieht stets edel und hochwertig aus und darf keinesfalls mit Papier für Geschäftsbriefe verwechselt werden.

Außerdem benötigst Du später einen Bleistift mit weicher Mine (Härtegrad B oder 2B), einen Bleistiftspitzer, ein Lineal und ein qualitativ hochwertigen Radiergummi. 

Nun kommen wir zum Inhalt Deines Liebesbriefs. Persönliche Briefe haben immer die folgende Struktur:
  • Anrede
  • Briefinhalt
  • Grußformel
  • Unterschrift
Die Anrede sollte so gewählt werden, wie Du üblicherweise mit ihm oder ihr sprichst oder schreibst bzw. wie er oder sie gerne genannt werden möchte. Vermeide eine Anrede, die zu formell, zu salopp oder gar herabwürdigend verstanden werden könnte. Das Ziel der Anrede ist, dass er oder sie sich sofort wohl und glücklich fühlt. Du könntest Vorname oder ein Kosename, also wie folgt:

  • Liebe [Vorname/Kosename],
oder
  • Lieber [Vorname/Kosename],
Andere Anreden könnten sein:
  • Für [Vorname/Kosename],
  • An [Vorname/Kosename],
  • Mein/e [Vorname/Kosename],
  • Mein/e liebe/r oder herzallerliebste/r [Vorname/Kosename],
Danach kommt mit einer Zeile Abstand der Briefinhalt, wobei der erste Buchstabe der ersten Zeile immer mit einem Kleinbuchstaben beginnt. Das sieht dann so aus:

Liebe Maria,

als wir uns vor fünf Jahren …

Du kannst in einem privaten Brief natürlich auch die klassische Briefanrede wählen. Die würde dann so aussehen:

Lieber Josef!

Als wir uns vor fünf Jahren …

Je nachdem welcher Mensch Du bist und welcher Mensch Dein Partner oder Deine Partnerin ist, könntest Du Dich an den fünf Sprachen der Liebe orientieren. Mehr dazu findest Du auf meinem YouTube-Kanal. Oder auch folgende Ideen aufgreifen: 

Schreibe,
  • über schöne gemeinsame Erinnerungen, 
  • warum Du immer wieder an ihn/sie denkst,
  • was Du an ihm/ihr besonders toll findest,
  • was Dich an ihm/ihr beeindruckt,
  • wofür Du ihn/sie respektierst,
  • wofür Du ihm/ihr dankbar bist,
  • worüber Du Dich im letzten Jahr sehr gefreut hast, 
  • welche Erlebnisse Du mit ihm/ihr toll gefunden hast.
Du kannst auch etwas ansprechen, was Euch beide verbindet und/oder Euch wichtig ist. Überlege Dir, ob Du ihn oder sie mit Aussagen zum Aussehen, zur Persönlichkeit, zum Verhalten im Allgemeinen,  zum Verhalten bei einem schönen Ereignis oder die Freude an einem gemeinsamen Erlebnis am meisten glücklich machen kannst. 

Beachte dabei, dass es stets um seine oder ihre Bedürfnisse geht und nicht um die Deinigen. Bitte schummle dort keine geheimen persönlichen Wünsche hinein. Das ist nicht die Aufgabe eines Liebesbriefs. Dieser Brief soll ihn oder sie glücklich machen und ist nicht dazu da, unterschwellig Deine Anforderungen an ihn oder sie mitzutransportieren.

Falls es einen Text gibt, den Ihr beide gerne mögt und der dazu passt (Songtext, Buchinhalt, Filmzitat), kannst Du diesen ebenfalls einbauen – vielleicht als einleitendes Zitat zum Brief. Am zuvor genannten Beispiel könnte Euer gemeinsamer Lieblingssong I Don't Want to Miss a Thing von Aerosmith sein. Dann könntest Du Deinen Brief einleiten mit:


Every moment spent with you is a moment I treasure.

Liebe/r  [Vorname/Kosename],

seit fünf Jahren …



oder

Liebe/r  [Vorname/Kosename],

every moment spent with you is a moment I treasure. Seit fünf Jahren …


Anstelle des Songtextes kannst Du auch ein passendes Zitat einer bekannten Persönlichkeit suchen, die er/sie mag, das dazu passt. Falls er oder sie Lyrik mag, kannst Du ein Gedicht oder Auszüge daraus verwenden, um Deine Empfindung für ihn oder sie auszudrücken. Beachte bitte auch hier, dass es nicht um Deinen Geschmack, sondern um den Deines Gegenübers geht. 

Am Ende folgen Grußformel und Unterschrift. In privaten Briefen lautet die Grußformel immer „Dein“ oder „Deine“ gefolgt von Deinem Vornamen oder Kosenamen. Das könnte so aussehen:

Dein

[Vorname/Kosename]

oder

Deine

[Vorname/Kosename]

Außerdem empfehle ich, dass Du im Liebesbrief das Personalpronomen Deines Gegenübers großschreibst, also Dir anstelle von dir. Laut neuer deutscher Rechtschreibung ist zwar Kleinschreibung möglich. Dir drückt trotzdem mehr Wertschätzung aus als dir

Falls Du nicht ständig handschriftliche Briefe schreibst, könnte es sinnvoll sein, den Inhalt Deines Liebesbriefs in drei Schritten zu erarbeiten:
  1. Schreibe Dir zuerst Stichworte auf, was im Brief enthalten sein soll oder was Du ansprechen möchtest. 
  2. Danach folgt der erste Entwurf. Fasse dazu die Stichworte in Sätze. Lass den ersten Entwurf einen Tag liegen. Falls Du eine weitere Idee hast, die Du integrieren möchtest, notiere sie Dir, damit Du sie nicht vergisst. 
  3. Lies Dir am nächsten Tag den Brief noch einmal durch und überarbeite vielleicht noch einmal die Formulierungen. Integriere eventuelle weitere Ideen, wenn sie dazu passen.
Sobald weißt, was Du schreiben möchtest, überlege Dir, wie viel Platz der Inhalt des Briefs benötigen wird, also wie viele Zeilen Dein Brief am Briefpapier haben wird. Die Zeilenhöhe und die Zeilenabstände sollten zu Deiner Handschrift passen. Falls Du eine kleine Handschrift hast und nicht viel Inhalt, lasse etwas mehr Abstand zum oberen, unteren und seitlichen Rand sowie zwischen Anrede, Briefinhalt und Grußformel, sodass der Brief auch schön anzusehen ist. 

Falls Du nicht täglich handschriftlich auf Blankopapier schreibst und Übung darin hast, gerade zu schreiben, ziehe zart mit Bleistift Hilfslinien und schreibe den Text des Briefes vor. Linien und Text in Bleistift kannst Du wegradieren, sobald der Stift getrocknet ist.

Je nach Interesse und Geschmack Deines Gegenübers kannst Du den Brief auch verzieren, entweder Du nimmst thematisch passende Sticker, zeichnest etwas oder legst ein gemeinsames Foto bei. 

Nach diesem Muster kannst Du weitere persönliche Briefe an nahestehende Menschen schreiben, die Du magst. Drücke mit einem Brief dem besten Freund, der besten Freundin, jemandem in Deiner Familie oder eine andere wichtige Person Deine Wertschätzung aus. 

Finde immer zuerst die Bedürfnisse und Wünsche Deines Gegenübers heraus. Überlege Dir danach, wie Du ihm oder ihr mitteilen könntest, was Du an ihm oder ihr besonders magst, wofür Du dankbar bist oder gemeinsamen Erlebnisse oder Erinnerungen, die heute noch für Dich bedeutend sind. Durch solche Briefe zeigst Du wichtigen Menschen, dass Du sie gern hast. Viel Spaß bei der Umsetzung!

Empfohlene Posts

Was sind Deine Stärken?

„Dafür habe ich kein Talent!“, oder: „Das ist nicht meine Stärke.“ Sind Dir solche Aussagen geläufig? Ich höre sie immer wieder, zumeist gef...

Beliebte Posts