12.11.2022

Drei gute Gründe, (D)einen Blog zu starten

Heute, am 13. November, ist Tag des Bloggens in Deutschland. Grund genug, um uns in diesem Blogpost mit drei guten Gründen zu beschäftigen, warum bloggen auch für Dich sinnvoll sein könnte:

1. Es ist einfach

Um einen Blog zu starten, benötigst Du weder teures Equipment noch technisches Know-how. Entweder nutzt Du (D)einen Google-Account, um gleich hier auf blogger.com loszulegen oder Du nutzt WordPress. In beiden Fällen ist die Nutzung kostenlos. 

Etwas aufwendiger ist es, einen Blog als eigene Website zu betreiben oder auch in Deine Website zu integrieren. In beiden Fällen hängt es ganz davon ab, ob und welches Content-Management-System Du für Deine Website verwendest und ob bei der Erstellung Deiner Website eine Blogging-Funktion vorgesehen wurde. 

Das Content-Management-System ist eine Software, mit der Du die Inhalte Deiner Website verändern kannst. Eines der beliebtesten Content Management Systeme, das ursprünglich für Blogs entwickelt wurde, ist WordPress. Je nachdem, wie Deine Website in WordPress aufgesetzt wurde, könnte es nur wenige Mausklicks erfordern, um dafür die Blogging-Funktion zu aktivieren. 

2. Teile Dein Wissen, Deine Erfahrungen und Deine Sichtweise

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens wertvolles Wissen gesammelt, entweder im Beruf oder in der Freizeit. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen oder Sichtweisen könnten für andere nützlich und hilfreich sein. Ein Blog eignet sich optimal dazu, dieses Know-how mit anderen zu teilen.

Auch für Schüchterne und für jene, die klassische Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder LinkedIn meiden, könnte ein Blog gut geeignet sein, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. 

Selbstständige, Unternehmer und Unternehmerinnen sowie alle Kreativen könnten ihren Blog überdies dazu nutzen, um einen Einblick in ihre Arbeit oder in die Entstehung ihre Produkte zu geben. 

3. Zeige Deine Schreibkompetenz

Wenn ich mit Menschen übers Schreiben spreche, höre ich von vielen: „Ich habe auch schon einmal darüber nachgedacht, ein Buch zu veröffentlichen.“ Wenn ich nachfrage, ob und was sie schon geschrieben haben, stellt sich rasch heraus, dass es bislang leider nur bei der Idee geblieben ist. Das ist sehr schade, denn möglicherweise könnte genau ihre Idee andere inspirieren. 

So wie die längste Reise mit dem ersten Schritt beginnt, könnte Dein Blog Dein erster Schritt als Autor oder Autorin sein. Schreibkompetenz entwickelst Du nur, indem Du schreibst. So ist das mit allem, wie dem Radfahren, das Du auch nicht durchs darüber reden, sondern durchs Fahren lernst. Wichtig ist, dass Du damit startest. 

Wer bislang noch gar keine Schreibpraxis hat, könnte als ersten Schritt damit beginnen, für sich selbst zu schreiben. Schau gerne auf meinem YouTube-Kanal vorbei. Dort gibt viele Videos mit Tipps und Anleitungen, zu welchen Themen Du als Anfänger oder Anfängerin schreiben könntest. 

Sobald Du Dich bereit dazu fühlst, auch für andere zu schreiben, könnte Dein Blog Dein ideales Übungsfeld sein. Regelmäßig einen Blogbeitrag zu veröffentlichen ist viel einfacher, als ohne Schreiberfahrung ein großes Schreibprojekt zu starten. Denn ohne Schreibpraxis bist Du im Blindflug unterwegs. Du weißt weder, wie Du beginnen sollst, noch, ob das, was Du schreibst, jemals ein Publikum finden wird.

Auch ich habe 2007 bis 2008 mit einem Reiseblog erste Blog-Erfahrungen gesammelt. Von 2009 bis 2017 gab es einen gemeinsamen Blog mit anderen Autoren und Autorinnen. Im Dezember 2021 habe ich erneut entschieden, es mir möglichst einfach zu machen und schnell diesen Blog gestartet. 

Inklusive dieses Blogposts habe ich mittlerweile 32 Beiträge veröffentlicht, die bislang insgesamt 742 Aufrufe erzielt haben. Ja, ich könnte einiges an diesem Blog verbessern und damit deutlich mehr Menschen erreichen. Das steht auch mittelfristig auf meiner Agenda.

Hätte ich mich allerdings vor einem Jahr zu lange mit Technik und Optimierung beschäftigt, gäbe es diesen Blog möglicherweise bis heute noch nicht. Falls Du Dich jemals mit dem Gedanken gespielt hast, Deinen eigenen Blog zu starten: Fange einfach damit an. 

05.11.2022

Abkürzung statt Umweg

Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten und Methoden, mit denen Du Deinen Alltag strukturieren kannst. Vermutlich führst Du eine Liste mit Aufgaben, die Du erledigen möchtest. Und wenn es Dir so, wie den meisten Menschen geht, wird diese Liste im Laufe des Tages, der Woche, des Monats, des Jahres nicht kürzer, sondern immer länger. 

Obwohl Du fleißiger als viele andere bist, stellst Du Dir gelegentlich die Frage, wann Du das alles unterbringen sollst. Denn alles im Leben erfordert Energie und Zeit – Deine Lebensenergie und Deine Lebenszeit. Falls Du in diesem Moment glaubst, dass viele Deiner Aufgaben gar nicht von Dir selbst bestimmt werden, sondern durch Dein Umfeld, tappst Du in eine äußerst gefährliche Denkfalle. 

In den seltensten Fällen werden Menschen mit vorgehaltener Pistole zu etwas gezwungen. Für sie gilt dieser Blogbeitrag natürlich nicht. Sondern für all jene, die glauben, dass gewisse Umstände dafür verantwortlich sind. Der erste Schritt zur Abkürzung lautet somit, Dir bewusst zu machen, dass Du die Person bist, die Entscheidungen für oder gegen ihre Aufgaben trifft und sie auch in der Vergangenheit getroffen hat. Dafür gibt oder gab es gute Gründe, jetzt oder auch in der Vergangenheit. Eventuell haben sich zwischenzeitlich die Umstände geändert, die Aufgabe ist Dir jedoch geblieben. Damit werden wir uns später noch beschäftigen.

Menschen sind Sammler
Viele Lebewesen haben einen Sammeltrieb, denn er sichert ihr Überleben. Würden heimische Tiere nicht im Sommer für den Winter vorsorgen, müssten sie verhungern. Auch Pflanzen speichern in ihren Wurzeln und Knollen Nährstoffe. Zusätzlich befinden sich alle wichtigen Informationen, die für das Überleben nachfolgender Generationen wichtig sind, in den Erbanlagen aller Lebewesen.  

Das gilt natürlich auch für uns. Bereits unsere Vorfahren haben Nahrungsvorräte angelegt. Menschen speichern deutlich mehr Informationen im Körper, als man das bislang vermutet hat und geben diese auch an nachfolgende Generationen weiter. Das systematische Sammeln von Gegenständen oder von Wissen ermöglicht uns Menschen außerdem einen höheren gesellschaftlichen Status. Sammeln funktioniert so selbstverständlich und automatisch, dass wir das gar nicht mehr infrage stellen. 

Der bekannte Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman, auf den ich bereits im Blogbeitrag Alltagshürden gekonnt überspringen verwiesen habe, hat zwei unterschiedliche Arten des Denkens herausgefunden. Das intuitive, schnelle Denken – wo wir durch unser Unterbewusstsein gesteuert wie auf Autopilot unterwegs sind – und das analytische, langsame Denken. Unser Gehirn ist ein Organ, das sehr viel Energie verbraucht. Um Energie zu sparen, läuft es meistens im Autopilot-Modus. Es bedarf also zusätzlicher Energie, um analytisch denkend herauszufinden, ob sich eventuell auch bei Dir unbewusst Aufgaben angesammelt haben. Doch diese energieaufwändigere gedankliche Analyse kann sehr lohnenswert sein.

Analytische Methoden sind in der Technik weitverbreitet, um etwa Produktionsabläufe zu verbessern. Einer der führenden Ingenieure bei der Entwicklung des Qualitätsmanagements, Joseph M. Juran, hat in den 1950er-Jahren herausgefunden, dass die meisten Fehler bei der Produktion von Fahrzeugen auf einige wenige Ursachen zurückzuführen sind. Wenn man diese wenigen Ursachen behebt, hat dies eine massive Qualitätsverbesserung zur Folge. Diese Erkenntnis hat er nach dem italienischen Ingenieur, Ökonom und Soziologen Vilfredo Pareto benannt, der dieses Prinzip erstmals entdeckt hat. 

Das Pareto- oder 80-20-Prinzip besagt, dass mit 20 % des Aufwands 80 % der Ergebnisse erzielt werden können. Im Falle der Fahrzeugtechnik hat Juran herausgefunden, dass 20 % der Ursachen 80 % der Probleme verursachen. Dieses Prinzip kann auf so gut wie alles übertragen werden und damit natürlich auch auf Deine Aufgaben. 

Das bedeutet, dass Du Dir Deine Aufgabenliste anschaust und Dir überlegst, welche 20 % Deiner Aufgaben zu 80 % die von Dir erwünschten Ergebnisse bringen. 

Je nachdem, worum es sich handelt, könnten Dir die folgenden Fragen bei der Entscheidung helfen: 

  • Was ist (kurz-, mittel- und langfristig) mein größtes Problem/wichtigstes Ziel? 

  • Wo muss ich ansetzen, um (kurz-, mittel- und langfristig) die größtmögliche Wirkung zur Lösung des größten Problems oder zur Erreichung des wichtigen Ziels herbeizuführen?

  • Was kann ich anpassen oder weglassen, weil es jetzt (oder in Zukunft) nicht zur Lösung meines größten Problems oder zur Erreichung meines wichtigsten Ziels beiträgt?

  • Unterstütze ich bei der Erledigung dieser Aufgabe (kurz-, mittel- und langfristig) die Erreichung des größten Ziels bzw. die Lösung des größten Problems eines Menschen, der für mich sehr wichtig ist? 

  • Was hat (kurz-, mittel- und langfristig) für mich (und die Menschen, die mir wichtig sind) den größten Nutzen?

Es ist völlig normal, wenn Du etwas länger benötigst, um darauf Antworten zu finden. Lass Dir dafür Zeit und notiere Dir alle Antworten schriftlich, damit Du sie später nicht vergisst. Es ist sinnvoll, diese Schreibübung regelmäßig zu wiederholen. Durch die laufende Überprüfung sortierst Du automatisch jene Aufgaben aus, die Dich nicht weiter bringen. 

Sobald Du die Liste der Aufgaben überarbeitet hast, schaue gerne zu den letzten Blogbeiträgen, wo um wesentliche Voraussetzungen für Selbstdisziplin ging und wie Du Alltagshürden gekonnt überspringen kannst.. 

Im Blog des Immobilien-Experten Alex Fischer gibt es zahlreiche weitere Anwendungs- und Rechenbeispiele zum Pareto-Prinzip, vor allem im wirtschaftlichen Bereich.


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