Das sind erstens die räumlichen Verhältnisse, wo und wie Du arbeitest und wohnst. Also Dein Wohnort und die Räumlichkeiten, wo Du Dich aufhältst. Ist es dort ruhig oder gibt es ständig Lärm? Wie sind die Lichtverhältnisse? Hast Du einen ausreichend großen Schreibtisch, wo Du alle wichtigen Materialien ausbreiten kannst? Ist es möglich, Dich zeitweise ungestört Deinem Projekt zu widmen? Oder gibt es ständig Unterbrechungen und Störungen von Außenstehenden? Hast Du in Deiner Freizeit die zeitlichen und die räumlichen Möglichkeiten, um Dich zu entspannen und zu erholen, um neue Energie für Dein Kreativprojekt zu schöpfen?
Zweitens zählen Deine sozialen Beziehungen, also die Menschen, die Du erreichen möchtest, die Dich umgeben oder dort leben wie Kunden und Kundinnen, Arbeitskollegen und -kolleginnen, Geschäftspartner und Geschäftspartnerinnen, Vorgesetzte sowie Nachbarn, Freundes- und Bekanntenkreis und Deine Familie zu Deinem Umfeld.
Wer sind die Personen, die Du mit Deinem Projekt erreichen möchtest? Kennst Du ihre Interessen und Bedürfnisse? Wie kann sichergestellt werden, dass Dein Projekt ihren Wünschen entspricht? Wer aus Deinem beruflichen oder privaten Umfeld hat schon einmal etwas Ähnliches gemacht, den Du fragen könntest? Oder bist Du womöglich der/die Erste? Welche Einstellung haben andere Menschen zu Deinem Projekt? Unterstützen und motivieren sie Dich? Oder wird es geduldet, schlechtgeredet oder belächelt?
Drittens gehören zum Umfeld alle weiteren Lebensumstände, wie Deine wirtschaftlichen Verhältnisse oder das Milieu, aus dem Du stammst. Hast Du das nötige finanzielle Polster, um eventuelle zusätzliche Anschaffungen vorzufinanzieren, die für das Projekt erforderlich sind, wie Bücher, technisches Equipment oder Reisen? Ist es möglich, zeitweilig auf andere Aktivitäten zu verzichten, um bei Deinem Projekt weiterzukommen? Stehst Du womöglich unter finanziellem Druck, um zu einem bestimmten Zeitpunkt damit fertig zu sein, weil Du damit Geld verdienen musst?
Wie kannst Du vorab für optimale Startbedingungen sorgen? Bevor Du loslegst, ist es wichtig, zuerst Dein Umfeld ganz genau zu analysieren. Überlege Dir zuerst, wie Deine idealen Arbeitsbedingungen aussehen. Einige Vorschläge, welche Fragen Du Dir stellen und beantworten könnest, sind bereits oben angeführt. Zusätzlich könnten die folgenden Fragen hilfreich sein:
Wo möchtest Du gerne an Deinem Kreativprojekt arbeiten? Sind dort alle Gegebenheiten vorhanden, wie Du sie zum Arbeiten benötigst, wie Licht, Temperatur, Stromversorgung, Geräusche, Tisch, Sitzmöbel? Ist es für Dich dort möglich, längere Zeit konzentriert und unterbrechungsfrei zu arbeiten? Hat Dein Projekt auf jemanden eine unmittelbare Auswirkung, sodass er oder sie unbedingt einbezogen werden muss? Wer muss sonst noch von Deinem Projekt informiert sein? Wer kann Dich dabei unterstützen? Gibt es jemanden, den Du fragen kannst, falls Du einmal nicht mehr weiterweißt? Sind im Zuge des Projekts eventuell bestimmte Anschaffungen erforderlich? Benötigst Du laufend oder zu einem gewissen Zeitpunkt Ressourcen von anderen, deren Arbeitszeit und Kosten Du einkalkulieren musst?
Natürlich ist es sinnvoll, alle diese Fragen schriftlich zu dokumentieren. Dann hast Du sie jederzeit griffbereit, wenn Du tiefer gehende Analysen machen möchtest wie eine Stakeholder- oder eine Risiko-Analyse.
Bei einer Stakeholder-Analyse nimmst Du alle Personen oder Organisationen unter die Lupe, die von Deinem Projekt betroffen sein und/oder es beeinflussen könnten.
Eine Risiko-Analyse zeigt Dir, welche Gefahren eintreten könnten. Liste zuerst alle Faktoren auf, die Dein Projekt gefährden oder zum Scheitern führen könnten. Danach bewerte, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass diese Umstände tatsächlich eintreten und wie hoch der dadurch verursachte Schaden wäre. Anschließend überlege Dir konkrete Maßnahmen, die Du oder jemand anderer ergreifen könnte, um diese Schwierigkeiten von vorn herein zu verhindern oder die gesetzt werden müssten, falls der Schadensfall eintreten sollte.
Bei längeren Projekten ist es möglich, dass sich die Einflussfaktoren schleichend verändern, ohne dass es Dir auf den ersten Blick auffällt. Falls Dein Projekt aus für Dich ungeklärten Umständen plötzlich zu stocken beginnt, könntest Du die Umfeldanalyse erneut zur Hand nehmen und Schritt für Schritt überprüfen, ob sich etwas verändert hat oder ob etwas Neues hinzugekommen ist, das Du übersehen hast. Dann kannst Du entsprechende Korrekturmaßnahmen ergreifen, um das Projekt wieder in Schwung und auf Kurs zu bringen.
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