Viele nutzen den Jahreswechsel, um innezuhalten und das vergangene Jahr zu reflektieren. Wie macht man einen Jahresrückblick? Es ist fast so ähnlich, wie wenn Du nach einer langen Wanderung, einem Ausflug oder einer Reise nach Hause kommst und Dein Gepäck öffnest. Du schaust hinein und entscheidest, was Du behalten willst, was gereinigt und was entsorgt werden muss.
Dieses Bild können wir auf das vergangene Jahr übertragen: Du hattest Erfolge zu feiern, hast Ziele erreicht oder kannst Dich über Ereignisse des Glücks oder Momente der Dankbarkeit freuen. Gleichzeitig gab es im Alltag Momente des Stillstands, Hindernisse, Herausforderungen oder Begegnungen, die Dich gestresst haben. In diesem Blogbeitrag werden wir im Rahmen eines schriftlichen Jahresrückblicks gezielt über Alltagsbelastungen reflektieren, um diese loszulassen.
Fokus auf Hindernisse oder Belastungen
Altlasten können viele Formen annehmen, müssen aber nicht immer schwerwiegende Auswirkungen haben. Es sind die vermeintlich kleinen Dinge, die an unserem Selbstbewusstsein nagen und uns davon abhalten können, den nächsten wichtigen Schritt zu gehen: unerreichte Ziele, enttäuschte Erwartungen oder Momente, in denen wir uns selbst oder andere nicht so erlebt haben, wie wir es uns gewünscht hätten. Solche alltäglichen Belastungen können sich im Laufe der Zeit ansammeln und uns blockieren, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.
Vielleicht hast Du Dir vorgenommen, regelmäßig zu schreiben, Sport zu treiben oder ein bestimmtes Projekt abzuschließen, doch der Alltag hat Dich davon abgehalten. Jede und jeder von uns erlebt im Laufe eines Jahres Niederlagen oder stressige Momente, die auf den ersten Blick frustrierend sein können. Statt Dir Vorwürfe zu machen, könntest Du darüber reflektieren, was Dich aufgehalten hat oder was Du fürs nächste Jahr daraus lernen kannst.
Vielleicht hast Du Dich über jemanden geärgert, der eine Verabredung kurzfristig abgesagt hat, oder Du hattest das Gefühl, in einer Situation nicht die Unterstützung erhalten zu haben, die Du Dir gewünscht hättest. Solche Erlebnisse können uns noch länger beschäftigen, wenn wir sie nicht bewusst loslassen.
Es ist jedoch wichtig, zwischen alltäglichen Belastungen und traumatischen Erlebnissen zu unterscheiden. Während wir uns Alltagsthemen oft selbst widmen können, sollten tiefgreifende oder belastende Erfahrungen besser mit professioneller Unterstützung aufgearbeitet werden.
Die nachfolgenden Schreibübungen können daher keine professionelle (Trauma-)Therapie ersetzen. Wer einen schweren Unfall erlebt hat, von Naturkatastrophen betroffen war, körperlich bedroht wurde, sexuelle Gewalt erlebt hat oder in anderen Ausnahmesituationen war, sollte sich professionelle Unterstützung holen. Ein erfahrener Profi kann Dich dabei unterstützen, diese Themen in einem sicheren Rahmen nachhaltig zu verarbeiten.
Alltagsbelastungen loslassen
Schreiben kann Dich dabei unterstützen, Gedanken zu ordnen, Gefühle auszudrücken und Klarheit zu gewinnen. Nutze die nachfolgende Schreibübung als Inspiration, um im Rahmen Deines Jahresrückblicks Raum zur Betrachtung hinderlicher Alltagserlebnisse unter die Lupe zu nehmen:
Idealerweise nimmst Du ein Notizbuch oder ein Blatt Papier und einen Stift, denn handschriftliches Schreiben hat zahlreiche positive Auswirkungen. Du bist während des Schreibens fokussierter, weil Du nicht von aufblinkenden Symbolen oder Geräuschen unterbrochen wirst, während des Schreibens Deine Gedanken und Gefühle besser ordnen und dadurch mehr Klarheit gewinnen.
Nimm Dir daher ein wenig Zeit und wähle einen Ort, an dem Du ungestört schreiben kannst und an dem Du Dich wohl und sicher fühlst. Beantworte schriftlich die folgenden Fragen:
- Welche Momente oder Erlebnisse waren in diesem Jahr herausfordernd, hinderlich oder haben mich belastet?
- Wie bin ich damit umgegangen?
- Hatten diese Momente oder Erlebnisse auch positive Aspekte?
- Was möchte ich mir fürs nächste Jahr merken? bzw. Gibt es vielleicht etwas, das ich daraus gelernt habe?
- Was davon möchte ich loslassen?
Diese Erkenntnisse sind eine hervorragende Grundlage für die Planung des nächsten Jahres. Du weißt jetzt ganz genau, was Du nächstes Jahr möglichst vermeiden möchtest.
Dafür könntest Du nun formulieren, wovon Du Dich im nächsten Jahr verabschieden möchtest und könntest es mit einem aktiven und positiven Ziel ergänzen, z. B.: „Ich lasse allen Frust los, den ich wegen meiner aktuellen Gewohnheiten empfunden habe und werde im kommenden Jahr Schritt für Schritt neue Routinen schaffen, um meine sportlichen Ziele zu erreichen.“
Mit leichtem Gepäck ins neue Jahr
Indem Du Dich aktiv mit Deinen Alltagsbelastungen beschäftigst und diese bewusst loslässt, kannst Du klar und frei ins neue Jahr starten. Im zweiten Schritt geht es darum, konkrete Ziele zu setzen und einen Plan für deren Erreichung zu entwickeln.
Wenn Du diesen Weg nicht alleine gehen möchtest, lade ich Dich herzlich ein, gemeinsam in einer kleinen Gruppe zurückzuschauen und voller Zuversicht ins neue Jahr zu starten. Nimm gerne an meinem Workshop teil: Zeitreise in die Zukunft am 30.12.2024. Anfang Jänner gibt es die Fortsetzung, bei der wir das nächste Jahr planen.