22.12.24

Alltagsbelastungen loslassen

Viele nutzen den Jahreswechsel, um innezuhalten und das vergangene Jahr zu reflektieren. Wie macht man einen Jahresrückblick? Es ist fast so ähnlich, wie wenn Du nach einer langen Wanderung, einem Ausflug oder einer Reise nach Hause kommst und Dein Gepäck öffnest. Du schaust hinein und entscheidest, was Du behalten willst, was gereinigt und was entsorgt werden muss.

Dieses Bild können wir auf das vergangene Jahr übertragen: Du hattest Erfolge zu feiern, hast Ziele erreicht oder kannst Dich über Ereignisse des Glücks oder Momente der Dankbarkeit freuen. Gleichzeitig gab es im Alltag Momente des Stillstands, Hindernisse, Herausforderungen oder Begegnungen, die Dich gestresst haben. In diesem Blogbeitrag werden wir im Rahmen eines schriftlichen Jahresrückblicks gezielt über Alltagsbelastungen reflektieren, um diese loszulassen.

Fokus auf Hindernisse oder Belastungen

Altlasten können viele Formen annehmen, müssen aber nicht immer schwerwiegende Auswirkungen haben. Es sind die vermeintlich kleinen Dinge, die an unserem Selbstbewusstsein nagen und uns davon abhalten können, den nächsten wichtigen Schritt zu gehen: unerreichte Ziele, enttäuschte Erwartungen oder Momente, in denen wir uns selbst oder andere nicht so erlebt haben, wie wir es uns gewünscht hätten. Solche alltäglichen Belastungen können sich im Laufe der Zeit ansammeln und uns blockieren, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

Vielleicht hast Du Dir vorgenommen, regelmäßig zu schreiben, Sport zu treiben oder ein bestimmtes Projekt abzuschließen, doch der Alltag hat Dich davon abgehalten. Jede und jeder von uns erlebt im Laufe eines Jahres Niederlagen oder stressige Momente, die auf den ersten Blick frustrierend sein können. Statt Dir Vorwürfe zu machen, könntest Du darüber reflektieren, was Dich aufgehalten hat oder was Du fürs nächste Jahr daraus lernen kannst.

Vielleicht hast Du Dich über jemanden geärgert, der eine Verabredung kurzfristig abgesagt hat, oder Du hattest das Gefühl, in einer Situation nicht die Unterstützung erhalten zu haben, die Du Dir gewünscht hättest. Solche Erlebnisse können uns noch länger beschäftigen, wenn wir sie nicht bewusst loslassen.

Es ist jedoch wichtig, zwischen alltäglichen Belastungen und traumatischen Erlebnissen zu unterscheiden. Während wir uns Alltagsthemen oft selbst widmen können, sollten tiefgreifende oder belastende Erfahrungen besser mit professioneller Unterstützung aufgearbeitet werden.

Die nachfolgenden Schreibübungen können daher keine professionelle (Trauma-)Therapie ersetzen. Wer einen schweren Unfall erlebt hat, von Naturkatastrophen betroffen war, körperlich bedroht wurde, sexuelle Gewalt erlebt hat oder in anderen Ausnahmesituationen war, sollte sich professionelle Unterstützung holen. Ein erfahrener Profi kann Dich dabei unterstützen, diese Themen in einem sicheren Rahmen nachhaltig zu verarbeiten.

Alltagsbelastungen loslassen

Schreiben kann Dich dabei unterstützen, Gedanken zu ordnen, Gefühle auszudrücken und Klarheit zu gewinnen. Nutze die nachfolgende Schreibübung als Inspiration, um im Rahmen Deines Jahresrückblicks Raum zur Betrachtung hinderlicher Alltagserlebnisse unter die Lupe zu nehmen:

Idealerweise nimmst Du ein Notizbuch oder ein Blatt Papier und einen Stift, denn handschriftliches Schreiben hat zahlreiche positive Auswirkungen. Du bist während des Schreibens fokussierter, weil Du nicht von aufblinkenden Symbolen oder Geräuschen unterbrochen wirst, während des Schreibens Deine Gedanken und Gefühle besser ordnen und dadurch mehr Klarheit gewinnen.

Nimm Dir daher ein wenig Zeit und wähle einen Ort, an dem Du ungestört schreiben kannst und an dem Du Dich wohl und sicher fühlst. Beantworte schriftlich die folgenden Fragen:

  • Welche Momente oder Erlebnisse waren in diesem Jahr herausfordernd, hinderlich oder haben mich belastet?
  • Wie bin ich damit umgegangen?
  • Hatten diese Momente oder Erlebnisse auch positive Aspekte?
  • Was möchte ich mir fürs nächste Jahr merken? bzw. Gibt es vielleicht etwas, das ich daraus gelernt habe?
  • Was davon möchte ich loslassen?

Diese Erkenntnisse sind eine hervorragende Grundlage für die Planung des nächsten Jahres. Du weißt jetzt ganz genau, was Du nächstes Jahr möglichst vermeiden möchtest.

Dafür könntest Du nun formulieren, wovon Du Dich im nächsten Jahr verabschieden möchtest und könntest es mit einem aktiven und positiven Ziel ergänzen, z. B.: „Ich lasse allen Frust los, den ich wegen meiner aktuellen Gewohnheiten empfunden habe und werde im kommenden Jahr Schritt für Schritt neue Routinen schaffen, um meine sportlichen Ziele zu erreichen.“

Mit leichtem Gepäck ins neue Jahr

Indem Du Dich aktiv mit Deinen Alltagsbelastungen beschäftigst und diese bewusst loslässt, kannst Du klar und frei ins neue Jahr starten. Im zweiten Schritt geht es darum, konkrete Ziele zu setzen und einen Plan für deren Erreichung zu entwickeln. 

Wenn Du diesen Weg nicht alleine gehen möchtest, lade ich Dich herzlich ein, gemeinsam in einer kleinen Gruppe zurückzuschauen und voller Zuversicht ins neue Jahr zu starten. Nimm gerne an meinem Workshop teil: Zeitreise in die Zukunft am 30.12.2024. Anfang Jänner gibt es die Fortsetzung, bei der wir das nächste Jahr planen.

15.12.24

Kreativer Advent

Heute ist nicht nur der 3. Advent, am 15. Dezember wird in Deutschland der Tag des Weihnachtsbaums aus Büchern gefeiert. Außerdem wird in wenigen Tagen, am 23. Dezember, dieser Blog genau drei Jahre alt. 

Zur Feier des Tages gibt es in diesem Blogbeitrag ein paar Vorschläge für kreative und gleichzeitig besinnlichen Adventtage.

Besinnlichkeit oder Stress?

Eventuell erinnerst Du Dich an Deine Kindheit und die große Vorfreude auf das große Fest. Welches Kind hat nicht täglich gefragt, wann endlich das Christkind kommt? Damals hat es für uns fast endlos bis Heiligabend gedauert.

Doch in der heutigen Zeit sind viele Menschen im Dezember mit dem Jahresabschluss oder zahlreichen Vorbereitungen für das Weihnachtsfest beschäftigt. Vielleicht erinnerst Du Dich daran, dass ich im Beitrag vom 24. November dazu angeregt habe, Zeit für Dich zu schaffen

DIY-Weihnachtsbaum aus Büchern

Ein Weihnachtsbaum aus Büchern ist nicht nur für Fans unterschiedlicher Lektüre ein schöner Anblick, sondern spart Dir auch Zeit für eine aufwändigen und häufig auch teuren Weihnachtsbaum. Allein diesen zu organisieren erfordert eine logistische Meisterleistung. Wäre es nicht schön, doch noch einige besinnliche Momente zu schaffen, indem Du den herkömmlichen Christbaum durch eine interessante Alternative ersetzt?

Möglicherweise wirst Du Dich jetzt fragen, wie ein Bücher-Christbaum ausschauen könnte. Daher findest Du hier eine Bauanleitung: 

  • Lege die Bücher kreisförmig mit der flachen Seite auf eine ebene Fläche. Je nachdem, wie hoch der Baum werden soll, verwendest Du als Unterlage entweder ein Regal, einen Beistelltisch oder Du legst sie auf den Boden. 
  • Achte dabei, dass der Buchrücken nach innen und der Buchkörper, das sind die bedruckten Seiten, in der Regel weiß, nach außen gerichtet ist. Das ergibt später ein einheitliches Bild eines mehrheitlich weißen Bücherbaums. 
  • Indem Du Bücher von unten nach oben in Kegelform aufeinanderlegst, entsteht schrittweise eine baumartige Struktur. 
  • Damit der Baum stabil ist, verarbeitest Du unten die größten Bücher und von Reihe zu Reihe immer kleinere. 
  • Danach bringst Du eine Spitze sowie die Lichterkette an. Auf die Verwendung von echten Kerzen solltest Du aufgrund der Brandgefahr verzichten. 
  • Am Ende dekorierst Du den Bücherbaum mit dem üblichen Christbaumschmuck wie Kugeln, Sternen, Figuren oder süßen Leckereien.

Grundkonstruktion eines kleinen Baums

Lichterkette, Christbaumschmuck, fertig

Kreativer Jahresrückblick

Es wäre schade, den Weihnachtsbaum auf einen weihnachtlichen Dekorationsgegenstand zu reduzieren. Er könnte auch als Symbol dienen, um auf das letzte Jahr zurückzuschauen. 

Denn ein Baum steht für Wachstum. Vom Keimling bis zum alten Baum hören sie erst auf zu wachsen, wenn sie absterben. Bücher, deren Papier zuvor aus Holz gewonnen wurde, bringen uns neue Erkenntnisse. Dein Weihnachtsbaum – eventuell aus Büchern – könnte somit als Symbol Deiner persönlichen Entwicklung stehen. 

Betrachte deshalb das vergangene Jahr wie den Weihnachtsbaum, der viele unterschiedliche Bücher enthält. Jedes Buch könnte für ein bedeutendes Ereignis, eine Lektion oder einen besonderen Moment in diesem Jahr stehen. Nimm Dir ein Blatt Papier und einen Stift, um darüber zu reflektieren:

  • Welche Ereignisse prägten mich im heurigen Jahr?
  • Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?
  • Welche Erfolge oder glücklichen Momente bleiben mir in Erinnerung?

Die Lichter könnten die Aha-Momente und glücklichen Augenblicke sein. Die Kugeln und Sterne könnten für prägende Ereignisse oder Meilensteine stehen, und die Spitze könnte ein Symbol Deiner größten Ziele und Träume sein.

Buchtitel vergeben

Gib jedem bedeutenden Ereignis, Moment oder Meilenstein einen symbolischen Buchtitel. Du könntest Dich an den Monaten orientieren, wie: „Januar: Wachsen durch Herausforderungen“ oder „Mai: Rosige Erkenntnisse“. Solche Titel können Dich dabei unterstützen, das Wesentliche des Jahres auf den Punkt zu bringen.

Als echte Dekoration nutzen oder visualisieren

Du könntest die Titel auf Kärtchen schreiben und am Christbaum oder am Weihnachtsbaum aus Büchern mit Schleifen befestigen.

Wer keinen Christbaum oder Weihnachtsbaum aus Büchern hat, könnte alternativ ein Bild oder eine Skizze des Baumes anfertigen, auf dem die Dekoration wie zuvor beschrieben dargestellt wird. Achte darauf, dass die Zeichnung groß genug ist, damit man auch die jeweiligen Titel lesen kann. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Ein persönliches Beispiel: Im April nahm ich an einer Fortbildung teil und nannte es „Licht ins Dunkel“. Im November folgte ein persönlicher Meilenstein als Co-Trainerin eines Seminars: „Spitzen und Stärken“. Solche Titel können Dir helfen, die Essenz eines Monats greifbar zu machen und Dich an die positiven Momente zu erinnern.

Was Dir diese Methode bringt

Durch die Aufteilung in Themen fällt es leichter, das Jahr zu strukturieren und die wichtigsten Erkenntnisse und Momente herauszufiltern. Es hilft Dir, den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

Ein Bücherbaum ist eine spielerische und kreative Möglichkeit, zurückzublicken. Er erfordert Vorstellungskraft und lässt Dich Dein Jahr aus einer neuen Perspektive betrachten.

Indem Du Deine Erlebnisse schriftlich festhältst, machst Du Dir bewusst, wie Du heuer gewachsen bist. Diese Erkenntnisse geben Dir Klarheit und sorgen für neue Energie fürs neue Jahr.

Ein Ritual für die Zukunft

Dein Bücherbaum eignet sich nicht nur als Jahresrückblick, sondern könnte ein Ritual sein, das Du jedes Jahr wiederholen kannst. Stell Dir vor, wie Du in einigen Jahren zurückblickst und eine Sammlung Deiner persönlichen Bücherbäume hast – ein Archiv Deines Lebens voller Erinnerungen, Lektionen und Träume.

Schön, praktisch und besinnlich

Dein Weihnachtsbaum aus Büchern ist nicht nur eine zeit- und ressourcenschonende Alternative zu herkömmlichen Christbäumen, sondern bietet Dir eine Möglichkeit zur Reflexion. Er regt Dich dazu an, Dich mit den Erfahrungen des vergangenen Jahres zu beschäftigen. Probiere es aus und gestalte Deinen eigenen Bücherbaum – physisch, digital, gezeichnet oder verschriftlicht – und lasse Dich von den verschiedenen Fragen und Anregungen inspirieren, Deine Geschichte weiterzuschreiben. Denn letztlich ist jedes Jahr ein weiteres Kapitel im großen Buch Deines Lebens. Wie wirst Du es gestalten?

Falls Du den nächsten Schritt gemeinsam mit anderen gehen möchtest und unter Anleitung aufs vergangene Jahr zurückschauen willst, nimm gerne an meinem Workshop teil: Zeitreise in die Zukunft am 30.12.2024

Empfohlene Posts

Auf die Einstellung kommt es an

Zu Jahresbeginn haben viele Menschen gute Vorsätze und den Wunsch, endlich ein langgehegtes Ziel in Angriff zu nehmen. Mehr Sport treiben, g...

Beliebte Posts